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Umfangreiche Reformen sollen die Ukraine auf allen Ebenen voranbringen

18.Mai 2017, Berlin

Seit der Krimkrise im Jahr 2014 sind viele Augen auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine gerichtet. Dabei gibt es sehr unterschiedliche Einschätzungen der aktuellen Situation und der Markteinstieg scheint gerade auch wegen der politischen Instabilität und einer mangelnden Rechtssicherheit auf den ersten Blick nicht ganz frei von Hürden. Dennoch lassen sich wesentliche Fortschritte und wichtige Reformbestrebungen im Land verzeichnen, die am 18. Mai 2017 im Mercure Hotel MOA Berlin im Rahmen einer Informationsveranstaltung von deutschen und ukrainischen Experten diskutiert wurden. Ein besonderer Schwerpunkt lag bei der Veranstaltung, die Teil der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist, auf der Energieeffizienz sowie der Nutzung von erneuerbaren Energien in Gebäuden.

Herr Dr. Martin Hoffmann vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft gab einleitend einen umfassenden Gesamtüberblick über die Entwicklung des ukrainischen Marktes und machte deutlich, dass trotz der vorhandenen Korruption und Schattenwirtschaft (geschätzt ca. 40% des BIP) die Wirtschaft mittlerweile wieder einen Aufschwung erlebt und sich stabilisiert hat. In einem anschaulichen Vortrag zeigte Herr Alexander Markus, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer, den Anstieg der Investitionen im Land und ging auf den aktuellen Transformationsprozess ein, welcher einen verstärkten Übergang von der energieintensiven Schwerindustrie zur energieunabhängigeren Leichtindustrie bewirkt hat. Durch die fortschreitende Dezentralisierung bleibt ein größerer Steueranteil in den Regionen und verleiht ihnen somit mehr Handlungsfreiheit als zuvor.

Ein direktes Beispiel für die positiven Dezentralisierungseffekte stellte Herr Sergii Sukhomlyn, Oberbürgermeister der Stadt Schytomyr in seiner Präsentation vor. Die Stadt Schytomyr gilt im Bereich der Energieeffizienz in der Ukraine als Vorreiter und bietet daher auch deutschen Unternehmen aus diesem Bereich ein großes Markteinstiegspotential. So funktioniert bereits heute der Großteil der Straßenbeleuchtung von Schytomyr mit LED-Leuchten und bis 2021 sollen laut Herrn Sukhomlyn alle staatlichen Gebäude der Stadt saniert werden. Auf konkrete Maßnahmen für die Steigerung der Energieeffizienz im Wohn- und Kommunalbereich ging Herr Roman Radchenko, Leiter der Abteilung für Energieeffizienz in der Kommunalwirtschaft im Ministerium für regionale Entwicklung, Bauwesen und Kommunalwirtschaft in der Ukraine ein. Dabei stellte er heraus, dass durch die verschiedenen Reformen und Initiativen, die in den Aktionsplan der Regierung für 2017 und die Regierungsstrategie bis 2020 integriert wurden, zum ersten Mal in 25 Jahren ein wesentlicher Fortschritt im Bereich der Energieeffizienz erzielt werden konnte.

Über die Erfahrungen vor Ort berichtete Bastian Stenzel, Projektleiter Osteuropa bei der dena, indem er den Teilnehmern das Modellvorhaben Deutsch-Ukrainische Effizienzhäuser vorstellte. Auch er bekräftigte, dass der ukrainische Markt mit einem sanierungsbedürftigen Wohngebäudebestand von 80% enormes Potential für energieeffiziente Technologien und Dienstleistungen zur Energieeinsparung birgt und betonte das Vertrauen gegenüber deutschen Unternehmen. Dennoch wies er auch auf zentrale Hürden, wie etwa fehlende Mechanismen und Erfahrungen bei der Entwicklung eines Marktes für Energieeffizienz hin, die beim Markteinstieg beachtet werden müssen.

Eine Möglichkeit, sich umfangreich auf den Markt vorzubereiten und wichtige erste Kontakte zu knüpfen, bietet die AHK-Geschäftsreise, die vom 09.-13. Oktober 2017 zum selben Thema stattfindet. Weitere Informationen finden sich in Kürze hier.

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