Zurück

Wird Costa Rica Vorreiter Mittelamerikas für grünen Wasserstoff?

15.Juni 2022, Online

Die Voraussetzungen sind vorhanden: Costa Rica zählt zu den wenigsten Ländern weltweit, wo bereits heute der Energiemix zu nahezu 100 Prozent durch erneuerbare Energien abgedeckt wird

Costa Rica verfügt über optimale Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff. 99,98 Prozent der Elektrizität kommt aus erneuerbaren Energien. Zudem gehört das Land zu den Ländern mit der höchsten Niederschlagsmenge. Trotz niedriger Ausschöpfung des Gesamtpotenzials sind derzeit keine Neuinvestitionen in Wasserkraft-Großprojekte aufgrund des hohen ökologischen Eingriffs. Das Land setzt vielmehr auf Geothermie, Solarenergie, Biomasse und Kleinwindanlagen. Mithilfe Elektrolyse kann man daraus sauberen Wasserstoff erzeugen. Die virtuelle Informationsveranstaltung am 15.06.2022 zielte darauf ab, Geschäftschancen und Projektmöglichkeiten für deutsche KMUs zu identifizieren und bestmöglich sich darauf vorzubereiten.

Wasserstoff ist gleich aus mehreren Gründen ein hochinteressantes Thema und eine große Chance für Costa Rica. Der mit Strom aus Erneuerbaren Energien produzierte Wasserstoff kann ein entscheidendes Element für die Dekarbonisierung des Transportsektors sein und als Energiespeicher einen Beitrag zur Sektorenkopplung liefern. Das betonte Herr Claus Kruse, Leiter des Projektes „Klimaschutz im Verkehr“ und des NAMA Facility Projektes „Costa Rica Green Hydrogen“ bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Costa Rica. Der Verkehr sei der größte Energieverbraucher des Landes. Daher strebt die Regierung vor allem die Senkung des Verbrauchs im Straßenverkehr an.

Anwendungsmöglichkeiten von grünem Wasserstoff gibt es nicht nur im Verkehr- und Transportsektor, sondern auch in der Metall-, Glas und Zementindustrie und Agro-Industrie (Dünger), Speicherung und im Exportbereich. Aus einer Studie von der GIZ ergibt sich, dass das Potenzial für die Produktion von grünem Wasserstoff in Costa Rica bis 2050 so groß sein wird, dass nicht nur der gesamte lokale Bedarf abgedeckt wird, sondern auch große Mengen exportiert werden können.

Herr Dr. Christian Schauer, Geschäftsführer der AHK Costa Rica, stellte in seinem Vortrag den politischen Rahmen vor. Die nationale Wasserstoffstrategie sei für Juli angekündigt. Im Rahmen der Gesetzesnorm zum Dezentrale Energie Gesetz (verabschiedet im Oktober 2021) seien umgehende Steuer- und Zollerleichterungen geplant, insbesondere für Technologie zur Produktion (voraussichtliches Inkrafttreten September 2022). Der Gesetzesentwurf “Gesetz zur Umwandlung Costa Ricas in einer auf grünem Wasserstoff basierende Wirtschaft” stelle noch mehr Steuerbefreiungen für alle mit der H2 -Produktion relevanten Technologien und Investitionen für bis zu 15 Jahre in Aussicht (im Parlament, voraussichtliche Verabschiedung September 2022). Es gibt zudem Sondertarif der Stromanbieter zur Nutzung von Stromüberschüssen zur Wasserstofferzeugung: 3,9 – 5,5 USDcent/kWh (nachts).

Die energiewaechter GmbH organisierte diese virtuelle Informationsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der AHK Costa Rica als Durchführer der Exportinitiative Energie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Zurück

Kontakt

  • energiewaechter GmbH
    Schützenstraße 44
    12165 Berlin
  • Tel.: + 49 30 / 797 44 41 - 0
  • Fax: + 49 30 / 797 44 41 - 28