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Ungarn strebt nach mehr Energieeffizienz in der Industrie an

30.Juni 2021, Online

Veranstaltungsbericht zur virtuellen Energie-Geschäftsreise Ungarn mit Webkonferenz am 22.06.2021 zum Thema: Klimafreundliche Energielösungen für die Industrie

Auch in Ungarn wie in vielen anderen europäischen Ländern ist die Industrie ein wichtiger Energieverbraucher und damit ein relevanter Akteur in der Energiewende. Immer mehr Unternehmen in Ungarn werden energiebewusster und -effizienter. Mit der Energieeffizienz-Richtlinie (EED) sind Großunternehmen bereits dazu verpflichtet, Energieaudits durchzuführen. Außerdem wurde im Vorjahr die Installationspflicht von Unterzählern eingeführt und ab 2021 müssen obligatorische Energieeinsparungen durch die Energieversorger erzielt werden. Die häufigste Investition in Ungarn zur Energieeinsparung ist die Modernisierung der Beleuchtung. Große Einsparpotenziale liegen auch in der Herstellung von Druckluftsystemen sowie im Bereich Kühlung und Heizung von Industriegebäuden. Auch im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung wird für KMU in naher Zukunft ein Bedarf nach IoT-Lösungen erwartet.

Diese Thematik stand im Fokus der Online-Fachkonferenz „Energieeffizienz in der Industrie mit Fokus auf Automatisierung und Digitalisierung in Ungarn“. Deutsche und ungarische Fachreferenten berichteten über den Stand und die Perspektiven der industriellen Energieeffizienz in Deutschland und Ungarn. Sechs deutsche Unternehmen stellten den 60 TeilnehmerInnen aus Ungarn ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vor, die aus den Bereichen Messtechnik, Drucklufteffizienz in der Industrie und Digitalisierung stammten.

„Wir beobachten in Deutschland eine positive Entwicklung von der Industrie 1.0 bis 4.0. Die Industrie 4.0 eröffnet viele neue Chancen für Digitalisierung aber natürlich auch Einiges an Herausforderungen“ so Herr Prof. Dr. Peter Radgen, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Radgen und gleichzeitig Professor für Energieeffizienz an der Universität Stuttgart. Er stellte die positiven Effekte der Digitalisierung auf den Betrieb in der Industrie vor: Nicht nur Energieeinsparung, sondern auch bessere Luftqualität, höhere Produktqualität bzw. Output. „Digitalisierung ermöglicht neue Geschäftsmodelle. Sie hilft die Energieeffizienz von Produkten und Prozessen zu verbessern, erfordert jedoch, dass traditionelle Prozesse in Frage gestellt werden und Prozesse neu gedacht werden“.

Ergänzend dazu präsentierte Herr Gábor Pados, Vertreter von der BPW Hungária GmbH, ein Tochterunternehmen der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, die einzelnen Schritte, die seine Firma übernommen hat, um den Energieeinsatz zu optimieren. Die Firma schaffte seinen gesamten Endenergieverbrauch um 8 Prozent zu reduzieren. Dafür waren ein struktureller Umbau und viele Maßnahmen im Bereich Gebäudemanagement notwendig, sowie die Einführung eines effizienten Systems für die Datenanalyse und ein digitales Überwachungssystem.

Ein weiteres Thema, das zunehmend Aufmerksamkeit gewinnt und das auf der Veranstaltung präsentiert wurde, ist die Energieversorgung mit Gleichstrom (DC). Herr Dorian Schaab vom Fraunhofer IPA widmete sich dem Thema DC Netze und ging auf die Ermöglichung von Netzflexibilität und -belastbarkeit für industrielle Verbraucher ein. Eine Energieversorgung mit Gleichstrom bietet enormes Einsparpotenzial, vor allem in der Industrie. Da derzeit die meisten Fabriken noch mit Wechselstrom betrieben werden, müsste hier laut Herrn Schaab ein Paradigmenwechsel hin zu Gleichstrom stattfinden, um den Zielen der Energiewende ein großes Stück näher zu kommen.

Die Energie-Geschäftsreise wurde von der energiewaechter GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Kooperation mit der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer durchgeführt.

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