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Brasilien und Biogas: Die richtige Zeit für den Markteinstieg?

07.Juni 2016, Veranstaltungsort wird noch ergänzt

Brasilien befindet sich derzeit in einer politischen und wirtschaftlichen Krise, weswegen die Rahmenbedingungen für einen Markteinstieg auf den ersten Blick eher ungünstig wirken. Dennoch gibt es gute Gründe für die Annahme, dass der Zeitpunkt für Investitionen vor allem in den Energiesektor genau richtig ist. Über diese Gründe und das Potenzial vor Ort diskutierten am 07. Juni 2016 im VKU-Forum deutsche und brasilianische Experten, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Bioenergie und der Nutzung von Reststoffen in der brasilianischen Landwirtschaft gelegt wurde. Die Informationsveranstaltung ist Teil der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Herr Dietmar Sukop von der Auslandshandelskammer (AHK) in Porto Alegre konnte anschaulich zeigen, dass die derzeitige Wirtschaftskrise vor allem vom Öl- und Gassektor ausgeht, während erneuerbare Energien mehr und mehr in den Mittelpunkt rücken. Auch die Branchenkenner von GTAI schätzen die Lage ähnlich ein. Die Wasser- und Energiekrise zwischen 2013 und 2015 führte dem Land zudem vor Augen, was die zu starke Abhängigkeit von einer Energiequelle bedeutet: Durch zu wenig Regenfälle lagen viele Stauseen trocken, die großen Wasserkraftwerke konnten nicht genügend Energie produzieren und die thermischen Kraftwerke, die eigentlich nur für die Peak-Load gedacht waren, arbeiteten im 24/7-Modus. Als Konsequenz davon stiegen die Strompreise für 2015 um knapp 40%.

Zur Diversifizierung der Energiequellen rückt neben PV und Windkraft auch Bioenergie in den Vordergrund. Vor allem die Verwertung landwirtschaftlicher Reststoffe – z.B. aus der Tierhaltung oder aus der Zuckerindustrie – birgt gewaltige Potenziale. Die Referenten auf der Informationsveranstaltung konnten auf erste erfolgreiche Pilotprojekte in diesem Bereich verweisen.

Dennoch bleibt der Markteinstieg in Brasilien eine Herausforderung. Die ausgeprägte Bürokratie, Handelsbarrieren oder fehlende Finanzierung stellen die wichtigsten Hürden dar. Auch deswegen verwiesen alle Referenten auf die Notwendigkeit eines lokalen Partners, um Projekte durchzuführen. Die AHK Porto Alegre ist zudem ein wichtiger Kontakt, wenn erste Schritte im Markt unternommen werden sollen. Eine Möglichkeit, die Potenziale für Bioenergie besser kennen zu lernen, bietet die AHK-Geschäftsreise vom 24.-28. Oktober 2016, die ebenfalls im Rahmen der Exportinitiative Energie stattfindet. Weitere Informationen finden sich hier.

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