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Aktuelle Trends in der amerikanischen Wasserkraftbranche eröffnen Marktchancen

15.Oktober 2015, Veranstaltungsort wird noch ergänzt

Im Süden Deutschlands, der Schwerpunktregion der deutschen Wasserkraftbranche, fand am 15. Oktober in München die Informationsveranstaltung „Wasserkraft in Alabama und Tennessee“ statt. Im Rahmen des Programmes wurden die Unternehmen umfassend über die Marktchancen und erfolgreiche Markteintrittsstrategien in den USA informiert.

Nach einer Einführung in die Fördermöglichkeiten der Exportinitiative Erneuerbare Energien durch die Moderatorin Valeska Gottke (energiewaechter GmbH), wurde der Zielmarkt in den USA durch Yasmina Sassi (AHK USA Süd) vorgestellt. Nach einer kurzen Pause mit Networking-Möglichkeiten, wurden die Potentiale im Zielmarkt tiefgehender beleuchtet. Herbie Johnson, General Manager der Southern Company Hydro Generation, einer der größten Energieversorger im Südosten der USA, gab ausführliche Informationen zum Status Quo der Wasserkraftbranche und speziellen Marktbereichen, die besonders große Potenziale für deutsche Unternehmen bieten. Claudia Zimmermann, Senior Manager des Wirtschafts- und Kommunalentwicklungsbereichs des Stromversorgers Alabama Company, der einen Großteil der Elektrizität über die Wasserkraftanlagen in Alabama bezieht, gab den Unternehmen Informationen zu den wichtigsten Arbeitsmarktfaktoren im Zielmarkt mit, welche für eine langfristige Geschäftsplanung eines deutschen Unternehmen wesentlich sind. Anschließend erläuterte Herr Ed Fantasia, Repräsentant des Commercial Services des US-Generalkonsulats München, generelle Markteintritts- und Marktetablierungsstrategien für deutsche Unternehmen. Damit wurden die Teilnehmer unter anderem über die komplexen administrativen Schritte eines US-Markteinstiegs vorbereitet, welche im speziellen für Unternehmen der Wasserkraftbranche relevant sind. In Gesprächen mit Unternehmen der deutschen Wasserkraftbranche, welche bereits über Erfahrungen im US-Markt verfügen, stellten sich zudem die Vertragsvereinbarungen und die generelle Kommunikation mit den amerikanischen Geschäftspartnern als Herausforderung dar. Daher machte die interkulturelle Trainerin und gebürtige Amerikanerin Emily Jane Slate die deutschen Teilnehmer nach der Mittagspause mit Unterschieden im deutsch-amerikanischen Kommunikationsverhalten und den daraus erfolgenden Schlussfolgerungen für deutsch-amerikanische Geschäftsgespräche vertraut. Abschließend berichtete Csaba Marton, Global Sales und Marketing Manager bei Voith Hydro, von den Unternehmenserfahrungen im amerikanischen Zielmarkt, wobei er auch auf spezielle Potenziale des US-Marktes für die deutsche Wasserkraftbranche einging. Der Referent Erhard Muhr (Gesellschaft für Planung, Maschinen- und Mühlenbau Erhard Muhr mbH) musste seinen Erfahrungsbericht leider kurzfristig absagen.

Zusammen mit China, Kanada und Brasilien gehören die USA zu den weltweit stärksten Nutzern von Wasserkraft (ca. 7% der Stromversorgung wird in den gesamten USA über Wasserkraft generiert; ca. 48% der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (Anteil der gesamten erneuerbaren Energien am US-Stromverbrauch: 13%) wird über Wasserkraft bezogen). Trotz der großen Wasserkraftpotenziale in den Staaten, die erst kürzlich in einer Studie der US Environmental Protection Agency von 2014 hervorgehoben wurden, wurde die Wasserkraftnutzung seit Anfang der 1980er Jahre nicht weiter ausgebaut, sondern blieb auf konstantem Niveau. Seit Anfang 2000 wird das Wasserkraftpotenzial zunehmend über Modernisierungen und Repowering-Maßnahmen an bestehenden Kraftwerkparks intensiver ausgeschöpft.

Hier bestehen besondere Marktchancen für deutsche Unternehmen. Für die Sanierung und Wartung bestehender Kraftwerkanlagen besteht ein Mangel an erfahrenen Experten. Mit Erfahrung im deutschen und europäischen Markt können deutsche Unternehmen, die innovative Technologien entwickelt haben, einen Marktvorteil genießen. Zudem spielen umweltschützende Technologien eine zunehmend wichtige Rolle auf dem US-Markt, da die Lobby der US-Umweltschützer sich gegenüber Wasserkraftprojekten erfolgreich beweisen konnte und strengere Umweltschutzauflagen erzielte. Trotz der strengeren Umweltschutzauflagen haben sich die bürokratischen Prozesse zur Genehmigung und Auflagenerfüllung seit der letzten Dekade dank der aktuellen Initiativen auf einzelstaatlicher und nationaler Ebene generell gelockert. Die bürokratischen Hürden waren bislang ein großer Hinderungsfaktor für den Ausbau der Wasserkraft in den USA, deren Abbau ausländischen Unternehmen bessere Bedingungen für den Markteinstieg ebnen. Insbesondere die Bundesstaaten Alabama und Tennessee haben bislang verstärkt auf Großwasserkraft gesetzt. Da für Großwasserkraftprojekte der Markt tendenziell übersättigt ist und Umweltschutzauflagen sich erhöhen, öffnet sich der dort ansässige Markt nicht nur gegenüber Sanierungsmaßnahmen am Kraftwerksbestand, sondern auch Kleinwasserkraftprojekte haben neues und sehr aussichtsreiches Potenzial in der Region. Innovative Produkte und Dienstleistungen werden insbesondere in den Bereichen Druckrohrleitungen, Spiralturbinen und Dammtortechnik gesucht.

Der Markt für Wasserkraft in den USA öffnet sich wieder stärker für ausländische Unternehmen. Insbesondere Unternehmen, die innovative Produkte und Dienstleistungen für Kleinwasserkraftanlagen sowie zur Sanierung und Wartung bestehender Kraftwerkanlagen anbieten, bestehend aussichtsreiche Marktchancen. Den Teilnehmern der Veranstaltung wurden vielseitige Informationen für einen erfolgreichen Markteinstieg mitgegeben. Eine hervorragende Gelegenheit für einen von der AHK Süd begleiteten und unterstützten Markteinstieg gibt die AHK-Geschäftsreise „Wasserkraft in Alabama und Tennessee“ vom 29.02.-04.03.2016. Im Rahmen der AHK-Geschäftsreise können sich teilnehmende Unternehmen auf einer Fachkonferenz in Nashville vorstellen und an den folgenden Tagen mit potenziellen Gesprächspartnern vor Ort treffen.

Die Informationsveranstaltung wie auch die anschließende Geschäftsreise sind Veranstaltungen im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und werden von der energiewaechter GmbH zusammen mit der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer USA-Süd/Houston durchgeführt.

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